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Am 9. August jährt sich der Atombombenabwurf über Nagasaki zum 75. Mal. Drei Tage zuvor zerstörte 1945 die erste Atombombe Hiroshima – das Atomzeitalter begann mit der Auslöschung zweier Großstädte und unzähligen Toten. Doch bis heute basteln viele Staaten weiterhin offen oder verdeckt an eigenen Atombomben. Die USA und Russland befinden sich in einem neuen extrem gefährlichen atomaren Wettlauf – und auch die Bundesregierung hält am Konzept der nuklearen Abschreckung fest. Die nukleare Teilhabe an den US-Atomwaffen auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel gehört genauso dazu wie das Festhalten an der Urananreicherung in Gronau und der Uran-Zentrifugen-Entwicklung in Jülich. Die Urananreicherung gilt als „der einfachste Weg zur Atombombe“. Darauf wollte bislang keine Bundesregierung verzichten – Atomausstieg oder nicht. Die UAA Gronau ist bereits 35 Jahre in Betrieb (seit dem 15. August 1985) – 35 Jahre zu viel! Zivil hält die Urananreicherung Schrottreaktoren wie Tihange und Doel am Laufen. Sie ermöglicht Ländern wie der Ukraine das Festhalten an der Atomkraft und ermöglicht den Vereinigten Arabischen Emiraten am Persischen Golf den Einstieg in die Atomkraft. Der Uranmüll wird billig in Russland abgeladen, der weltweite Uranabbau zerstört Umwelt und Gesundheit in den betroffenen Regionen. Doch im Hintergrund steht immer auch die militärische Option. Seit einigen Jahren spricht Urenco, der Betreiber u. a. der UAA’s in Gronau und Almelo (NL) nach US-Medienberichten u. a. mit dem Pentagon über den Bau von sog. Mini-Reaktoren für das US- Militär. Das ist alarmierend, zumal die Bundesregierung und die deutschen Urenco-Anteilseigner RWE und EON bislang offensichtlich grünes Licht für diese schleichende Militarisierung gegeben haben.

Aus diesem Grund rufen wir für Sonntag, 9. August, zu einer Friedens- und Anti-Atomkraft-Demo zur Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau auf. Wir fordern die sofortige Stilllegung der UAA, der Zentrifugen-entwicklung und aller Atomanlagen
sowie den Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel.

Die zentrale Kundgebung beginnt in Gronau um 14 Uhr vor der UAA in der Röntgenstraße (mit Abstand und Mund-/Nasenschutz). Zuvor startet um 13 Uhr am Bahnhof in Gronau eine Fahrraddemo rund um die UAA. Eine weitere „Zubringer“-Rad-Demo startet um 12:30 Uhr in Ochtrup. Die direkten Züge aus Münster und Dortmund nach Gronau nehmen Fahrräder zur klimafreundlichen Anreise mit.

Wer nicht mit dem Auto oder Fahrrad kommen kann oder möchte:  Es gibt vom Bahnhof in Gronau um 13.30 Uhr einen Shuttle-Bus zur Urananreicherungsanlage, der nach der Kundgebung wieder zurück zum Bahnhof fährt.

Karfreitag fiel der Ostermarsch zur UAA Gronau corona-bedingt aus, auch die letzten Jahre haben wir Kundgebungen zum Jahrestag der Atombombenabwürfe durchgeführt – jetzt wollen wir mit der Kombination aus Fahrraddemo und Kundgebung, zeigen, dass wir uns auch von Corona nicht ausbremsen lassen.
Bitte beteiligt euch jetzt an der Mobilisierung, damit auch die Urananreicherung endlich gestoppt wird. Schön wären z. B. weitere Fahrraddemos aus den umliegenden Städten zur Kundgebung an der UAA. Mit diesem aktiven und Corona- kompatiblen Konzept gab es jüngst sehr gute Erfahrungen in Datteln (Protest gegen Kohlekraftwerk Datteln 4). Wir haben auch schon eine freundliche Zusage für Live-Musik von Gerd Schinkel. Eine VolXküche wird es diesmal nicht geben.

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Veranstalter: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

UnterstützerInnen (Stand 07.08.2020):

  • Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich/Ahaus
  • Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
  • Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
  • Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
  • Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
  • Bündnis 90/ Die Grünen – Ortsverband Ochtrup
  • Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
  • Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
  • Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW)
  • DKP im Kreis Borken
  • Grün-Alternative Liste (GAL) Gronau
  • Elternverein Restrisiko Emsland
  • Enschede voor Vrede
  • IPPNW Münster
  • Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG)
  • SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
  • SPD Ortsverein Heek-Nienborg

Initiativen und Organisationen, die diesen Aufruf unterstützen möchten, können dies formlos per  Mail mitteilen: . Wir freuen uns wie immer über solidarische Unterstützung!

Bitte teilt uns auch eure Treffpunkte für Fahrradsternfahrten oder Fahrgemeinschaften zur Veröffentlichung Anreise mit.

Weitere Informationen zum Thema Urananreicherung:
www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, Dachverband Bürgerinitiativen Umweltschutz